Über uns

Der „Nephrologische Arbeitskreis Saar-Pfalz-Mosel e.V.“ (NAKSPM), eine Fachgesellschaft niedergelassener und klinisch tätiger Nephrologinnen und Nephrologen, besteht seit über 45 Jahren.

Gegründet wurde er 1976 aus der Vorläuferin „Nephrologische Arbeitsgemeinschaft Homburg/Saar-Kaiserslautern“ von einer Gruppe Kliniker aus Homburg (Prof. Gustav Adolf Jutzler, Dr. Gerhard Traut) und Kaiserslautern (Dr. Helmut Kreiter, Prof. Dr. Franz Werner Albert) als Arbeitskreis Saar-Pfalz und wurde später durch den Trierer Nephrologen (Dr. Cremer) um dem entsprechenden Namenszusatz „Mosel“ erweitert.

Die Aufgaben des Arbeitskreises sind vor allem die Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten und der nephrologischen Fachpflege sowie der regionale Gedankenaustausch zwischen den nephrologischen Schwerpunktkliniken und Praxen.

Da bei der Behandlung nierenerkrankter Patientinnen und Patienten unterschiedliche Arzt- und Berufsgruppen beteiligt sind und die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit besonders wichtig ist, veranstalten wir seit 2007 ein gemeinsames ärztliches und pflegerisches Symposium, auch mit gemeinsamen Sitzungen von Ärztinnen und Ärzten und Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen.

Neben diesen jährlichen Symposien findet jeweils im Januar eine Mitgliederversammlung in Homburg statt, an die sich seit 1995 die Fortbildungsveranstaltung „Homburger Nieren- und Hochdruckkolloquium“ anschließt.

Vorstand

Prof. Dr. med. Stefan M. Weiner

Prof. Dr. med. Stefan M. Weiner
1. Vorsitzender

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Dr. med. Klaus Frommherz

Dr. med. Klaus Frommherz
2. Vorsitzender

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Dr. med. Colmar Niederstadt

Dr. med. Colmar Niederstadt
Schriftführer

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Prof. Dr. med. Urban Sester

Prof. Dr. med. Urban Sester
Schatzmeister

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Nachruf

zum Tode von Prof. Dr. med. Hans Köhler

Nachruf Prof. Köhler

Am 03.Juli 2024 verstarb plötzlich und unerwartet im 83. Lebensjahr Herr Prof. Dr. med. Hans Köhler in Homburg/Saar. Prof. Köhler war einer der profilbildenden Lehrstuhlinhaber in der deutschen Nephrologie und als langjähriges engagiertes Mitglied noch bis zuletzt auf Tagungen der DGfN und in der Zertifizierungskommission tätig.

Prof. Hans Köhler war zwischen 1994 und 2003 Vorsitzender des Nephrologischen Arbeitskreis Saar-Pfalz-Mosel. Der Arbeitskreis war initial als Gruppe von Klinikern 1976 gegründet worden. Auf die Initiative von Herrn Köhler wurden 1994 auch niedergelassene Nephrologen in den Arbeitskreis eingebunden. Die gute Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Praxen war Herrn Köhler immer ein wichtiges Anliegen, welches sich auch in seinem Engagement für die „Arbeitsgemeinschaft für klinische Nephrologie“ wiederspiegelte. Das stets gut besuchte „Homburger Nieren- und Hochdruckkolloquium“ wurde Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene Kollegen von Herrn Köhler 1995 ins Leben gerufen und findet bis heute jährlich im Januar in Homburg statt.

Der Werdegang von Hans Köhler war immer durch höchstes Engagement, wissenschaftlichen Anspruch und große menschliche Wärme gekennzeichnet. Dabei war er immer offen für breite Interdisziplinarität, die auch aus seinem Lebenslauf erwuchs. Hans Köhler stammt aus Ludwigsburg und studierte Medizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Dort war er als Medizinalassistent tätig und promovierte zum Thema „Erfahrungen mit der thrombolytischen Behandlung an den Universitätskliniken Gießen in den Jahren 1965-1966“. Ab 1970 begann er seine Weiterbildung zunächst als Assistenzarzt an der Chirurgischen Abteilung der Nordseeklinik Westerland/Sylt. Von dort wechselte er im Oktober 1971 an die Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu Prof. Dr. Hanns Peter Wolff. Dort schloss er 1976 die Facharztweiterbildung Innere Medizin ab und habilitierte sich 1978 mit einer Arbeit über „Kolloidale Plasmaersatzmittel bei terminaler Niereninsuffizienz“. Im Jahr 1979 folgte die Teilgebietsbezeichnung Nephrologie und Ernennung zum Oberarzt. Ab 1981 leitete er den Bereich Nephrologie der Universitätsklinik und das Mainzer KfH-Dialysezentrum, 1984 wurde er zum Professor auf Lebenszeit ernannt und übernahm 1987 die Aufgabe des Internistischen Leiter des Transplantationszentrums Mainz. Im Jahr 1990 wurde er auf eine Gastprofessur am Beth Israel Hospital der Harvard Medical School an die von Prof. Terry B. Strom geleitete Division of Clinical Immunology berufen.

Nach Ablehnung eines Rufes auf die Professur für Nephrologie der Berliner Charité übernahm Hans Köhler 1993 die Professur für Nephrologie und die Direktion der entsprechenden Klinik an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes an der Uniklinik Homburg/Saar. Diese Funktion hatte er bis zu seiner Emeritierung am 30. September 2007 inne. Im Jahr 1994 gründete Prof. Köhler das eigenständige Nierentransplantationszentrum des Saarlandes, was zu einer deutlichen Erweiterung dieses Versorgungsbereichs führte. Neben den klinischen Schwerpunkten Immunvaskulitis, arterielle Hypertonie und kardiovaskulären Komplikationen der chronischen Niereninsuffizienz forschte er intensiv zu allen Formen der extrakorporalen Therapieverfahren. Ein wichtiger Schwerpunkt war dabei auch die Vermeidung von Infektionen bei chronisch Nierenkranken, er leitete viele Jahre die Kommission Infektionsprävention der DGfN. Zahlreiche immunmechanistische Arbeiten legten den Grundstein für die heute allgemein beachtete sekundäre Immundefizienz chronisch Nierenkranker. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten gehört eine der weltweit ersten Studien zur Impfprävention der Hepatitis B bei Dialysepatienten, seine Arbeiten zur diagnostischen Bedeutung der Akanthozyten im Urin gelten noch heute als Referenz. Neben einer großen Zahl Originalarbeiten war Hans Köhler auch als Lehrbuchautor tätig, engagierte sich in regionalen und überregionalen Fachverbänden und leitete im Jahr 2005 als Präsident der Gesellschaft für Nephrologie den Jahreskongress in Saarbrücken. Bereits seit 2004 übernahm Prof. Hans Köhler zunächst nebenamtlich die Funktion des Ärztliche Direktors der Universitätsklinik Homburg und führte diese Aufgabe dann nach seiner Emeritierung bis 2010 hauptamtlich weiter. Prof. Hans Köhler hat zahlreiche Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgebildet und geprägt, die heute an vielen Standorten der deutschen Nephrologie sein Erbe weiterleben. Von ihm lernte man nicht nur das Fach auf höchstem Niveau, sondern auch eine Haltung. Seine menschliche Größe und sein gelebtes Vorbild verbunden mit klarer wissenschaftlicher Orientierung ragen heraus.

Im Nephrologischen Arbeitskreis war Herr Prof. Köhler durchgehend als aktives Mitglied nicht nur präsent, er hat Weiterentwicklung unseres Vereins maßgeblich geprägt. Hans Köhler wird fehlen, als Mensch und als Nephrologe.

Unsere tiefe Anteilnahme gelten seiner Frau und seiner Familie, wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.

Stefan Weiner, Klaus Frommherz, Urban Sester, Stefan Schunk, Matthias Girndt, Martina Sester,
Danilo Fliser, Martin Kuhlmann, Gunnar Heine, Joachim Allendorf